Aktuelle Auto News
 

Schadenfreiheitsklasse: Höherer Schadenfreiheitsrabatt für Millionen von Autofahrern

16 September, 2011

Ratgeber Schadenfreiheitsrabatt und neue Rabattstaffel: In eine bessere Schadenfreiheitsklasse können nun langjährige schadensfreie Autofahrer umsteigen. Wichtig für die Autofahrer: Automatisch kommt niemand in den Genuss der neuen Rabattstaffeln. Sie gelten nur für neu abgeschlossene Verträge.

Immer mehr Kfz-Versicherer belohnen Autofahrer, die lange Zeit schadenfrei fahren, mit einem höheren Schadenfreiheitsrabatt. Vor allem ältere und junge Fahrer können dadurch in der Kfz Haftpflichtversicherung und Vollkaskoversicherungsparen. Ältere Fahrer verursachen in der Regel deutlich weniger Schäden. Doch auch junge Autofahrer werden besser gestellt. Denn bisher hatten die Autoversicherer das Alter des Fahrers und seine jährliche Fahrleistung in den Rabattstaffeln noch nicht ausreichend berücksichtigt. Die neuen Staffeln basieren auf einer Analyse des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und sollen nun risikogerechter sein. Das reformierte Bonus-System sieht einen Nachlass bei bis zu 35 schadenfreien Jahren vor. Bisher war bei 25 Jahren Schluss. Dann gab es 70 Prozent Rabatt. Nun steigt der Höchstrabatt auf bis zu 80 Prozent. Noch stärker reduziert sich der Aufschlag für Anfänger und Unfallfahrer. Sie zahlen künftig beispielsweise in der "Malus-Klasse" nur einen Zuschlag von 20 Prozent. Bisher sind 45 Prozent üblich.
Neue Staffeln bieten schon die Allianz, die Itzehoer und die WGV. Zum Oktober kommt der HDI-Gerling und zum Jahreswechsel auch Marktführer HUK-Coburg hinzu. Die Staffeln können je nach Unternehmen unterschiedlich ausfallen. Über 10 Millionen Autofahrer haben derzeit die höchste Rabattklasse in der Autoversicherung erreicht. Knapp drei Millionen, so schätzt die HUK-Coburg, sind schon 35 Jahre oder länger schadenfrei und könnten durch den Umstieg in die neue Staffel sparen. Doch gleichzeitig warnt das Unternehmen vor irreführender Werbung mit dem neuen Bonussystem. "Die neuen Staffeln sehen optisch zu gut aus", erläutert Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstand der HUK-Coburg. Der 100-Prozent-Beitrag der alten und neuen Staffeln könne jedoch nicht miteinander verglichen werden, weil der Basisbeitrag, von dem die Prozentwerte errechnet werden, für die neue, kürzere Staffel viel höher sei. Während junge und ältere Autofahrer in der neuen Staffel tendenziell besser gestellt werden, gilt für den "Mittelbauch" ab etwa Schadenfreiheitsklasse 10 eine Erhöhung der Beiträge.
Entscheidend bleibt grundsätzlich der individuelle Preis für den jeweiligen Autofahrer. Die Höhe der Prämie wird nämlich nicht allein durch die schadenfreien Jahre beeinflusst, sondern auch durch das Fahrzeugmodell und die Intensität der Nutzung. Selbst Sozialdaten wie Immobilieneigentum und die Finanzierung des Wagens haben Einfluss auf die Prämie. Besonders günstig ist die Autoversicherung beispielsweise für Wenig-Fahrer, die zudem über eine Jahreskarte der Bahn verfügen.
Automatisch kommt übrigens niemand in den Genuss der neuen Rabattstaffeln. Sie gelten nur für neue Verträge. Viele Autofahrer dürften zudem gar nicht wissen, ob sie Anspruch auf den Höchstrabatt haben, denn heutige Rechnungen weisen maximal 25 schadenfreie Jahre aus. Der eigene Versicherer kann aber helfen. Er kennt das sogenannte Rabattgrundjahr des Kunden.
Nicht alle Kfz Versicherer werden noch in diesem Jahr die neue Rabattstaffel anbieten. Das Nebeneinander von alter und neuer Staffel sollte die Kunden aber nicht stören. Bei einem persönlichen Vergleich zählt allein die Endprämie. Somit muss sogar für Ältere der Umstieg in eine neue Staffel nicht unbedingt günstiger sein, wenn der Anbieter den Tarif für das Neugeschäft deutlich erhöht hat. Allgemein steigen die Preise in der Kfz Versicherung. Das bestätigt die Unternehmensberatung Nafi aus Höxter. Daher hilft möglicherweise ein Umstieg zu einem anderen Anbieter. Die Preisspannen am Markt sind weiterhin enorm. Für das gleiche Risiko muss man bei teuren Anbietern derzeit bis zu 160 Prozent mehr Prämie zahlen als beim Günstigsten. Und: Nicht in allen Fällen leisten teurere Tarife auch mehr. Uwe Schmidt-Kasparek /mid usk/mid

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights